Winter

Alles ist von Schnee bedeckt,

durch den die Stille ist geweckt.

Lasst euch nicht stören,

versucht sie zu hören.

Vom Himmel gleiten die Flocken sanft,

benetzen schneeweiß das Land.

An den vereisten Bäumen hängen silbrige Zapfen,

spürt ihr, wie es ist, durch den Schnee zu stapfen?

Wie es unter den Füßen leise knirscht und knistert,

seht ihr den Hirsch, der mit den Hasen flüstert?

*

Plötzlich sind Jubel und Trubel entbrannt,

große und kleine Kinder kommen gerannt.

In dicken Mänteln mit bunten Pudelmützen

rutschen sie auf vereisten Pfützen.

Welch Freude, wenn einer nieder kracht,

fühlt ihr, wie das Herz da lacht?

Schaut, mit den Schlitten hinter sich her,

geht es durch die Puderzuckerlandschaft quer.

Von großen oder kleinen Hügeln runter,

jauchzen johlende Kinder munter.

*

Zwei Schlitten kommen sich in die Quere,

aber auch das ist keine große Misere.

Es wird entschieden in einer Schneeballschlacht,

wer das Recht auf seine Seite hat gebracht.

Seht ihr sie fliegen, die nassen Bälle?

Spüren kann ich sie auf alle Fälle,

wie der verharschte Schnee die Wange streift

und zu spät jemand: „Duck Dich“ keift.

Vorbei ist nun der Schlagabtausch,

sie wollen einen Schneemann mit dickem Bauch.

*

Sie rollen den kleinen Ball zur Kugel groß,

wo bleibt die kleine für den Kopf denn bloß?

Bauch und Kopf sind gut geraten,

jetzt heißt es, auf weitere Zutaten warten.

„Hey ihr!“, hört ihr ihn rufen?

Er kommt gerannt herunter die Stufen.

Wurzel, Hut und Schal in der Hand

stürzt er in das Schneemannsland.

Eine Wurzel als Nase, Steine für die Augen,

er ist fast fertig, kaum zu glauben.

*

Langsam kehrt nun Ruhe ein,

die kalten Füße wollen heim.

Zu Hause angekommen, wartet schon die Mutter.

Womit, natürlich mit dem „Kräftefutter“.

Könnt ihr sie schmecken, die „heiße Schokolade“,

dazu das weiße Brot mit Marmelade?

Fensterblick

Stehe am Fenster, blicke in den Regen.

Tiefe Gefühle, die mich bewegen.

Die Vergangenheit ist durch dich so nah,

dass ich werd’ der alten Bilder gewahr.

Glücksmomente fehlen mir sehr,

setzte mich mit Gegenwart zur Wehr.

*

Es kann nur das Hier und Jetzt geben,

lass’ es mich in vollen Zügen leben.

Was das Morgen bringt, weiß ich nicht.

Ich hoffe auf ein offenes Herzenslicht.

*

Trete einen Schritt zurück,

sehe das alte, rostige Glück.

Spiegel mich in der Scheibe,

rücke der Seele zu Leibe.

Sie ruft deinen Namen laut.

Hat so stark auf dich gebaut.

*

Es kann nur das Hier und Jetzt geben,

lass’ es mich in vollen Zügen leben.

Was das Morgen bringt, weiß ich nicht.

Ich hoffe auf ein offenes Herzenslicht.

*

Sehe in die Dunkelheit.

Zeit und Raum werden weit.

Bild verzerrt, der Hagel klopft.

Schreck sitzt tief, klarer Kopf.

Wer bin ich, wer will ich sein?

Fühle mich nicht mehr allein.

*

Es kann nur das Hier und Jetzt geben,

lass’ es mich in vollen Zügen leben.

Was das Morgen bringt, weiß ich nicht.

Ich hoffe auf ein offenes Herzenslicht.

Vom Himmel berührt

Tief stehen die Wolken

watteweicher Erdenkuss

schweben weiter zum Horizont

*

Milliarden tränende Herzen

verlieren sich im Ozean

werden eins mit der Welt

*

salzige und brennende Seelen

stürzen sich in die Fluten

– Erlösung ersehnend –

*

Sternenhimmel umhüllt

kreisenden Erdenball

schenkt funkelnde Hoffnung

*

Schimmer des ewigen Lichts

malt morgendliche Dämmerung

wärmt verlorene Liebende

 

 

Augenblick

Rosengarten Juli 2011

 

Schatten der Nacht

werden zu Licht

wenn ich von

dir träume

*

Enge Räume

werden weit

wenn ich in

deine Augen seh’

*

Türen

werden sich öffnen

wenn ich deine Hand

in meiner spüre

04/2017

Vier Kerzen

gesteck

Eine Kerze für die Welt

auf dass sie die Geister erhellt

und endlich Frieden herstellt

*

Zwei Kerzen für die Liebe

dass sie auf ewig bliebe

stets Mut für neue „Triebe“

*

Drei Kerzen für das Mitgefühl

verschenke Umarmungen viel

Vertrauen führt uns ans Ziel

*

Vier Kerzen der Geborgenheit

der Weg ist meilenweit

lassen wir uns nicht soviel Zeit

Nebelbänke

nebel

Nebelbänke am

unruhigen Meeresstrand.

Deine Hand hält die

gefundenen Muscheln fest,

die andere hält

meine im eisigen Sturm.

Licht in der Hütte

durch Kaminfeuer.

Kerzenschein begrüßt die sich

liebenden Träumer.

Botschaft

Seelenhaus berührt

Nächte entlocken Träume

Gedanken gefallen

Herz tanzt im Kreis

 

Musik der Sinne

erklingt berauschend

Wesen ist schon

wonnetrunken

 

Schmetterling der Seele

will fliegen so weit

Botschaft von Gefühlen

die umherflattern

Hoch oben

dsci0007

Sehe nach oben in

ziehende Sonnenwolken

vorbei am Regenbogen

Zeichen des Glücks

 

Schaue hoch

den Kopf in den Sternen

Laternen der Nacht

des Universums Wunder

 

Mein Herz erfüllt

von Himmelsbildern

gelungenes Tagwerk freut

Schlaf mündet im Traumesflug